A N M E L D U N G
 Programm 2006
 Besucher-Service
 Allgemeine Information
 Anmeldung
 Basel-Stadt
 Anreise
 Flugverkehr
 Hotels
 Feedback
 Medienservice
 Medienmitteilungen
 Medienpartner
 Werbung
 Events und Projekte
  Geistheilung live
 Nacht des Heilens
 Autorenwettbewerb



 

 

8. Weltkongress für Geistiges Heilen
Das Schwerpunktthema am Freitag, 10. November 2006

Das Geheimnis der Selbstheilung

Weston Kilpatrick aus Kalifornien war gerade zehn Wochen alt, da sorgte er schon weltweit für Schlagzeilen. Im August 1990 war er mit einem «hypoplastischen Linksherz-Syndrom» zur Welt gekommen: Die linke Herzklappe war stark verkümmert, die linke Herzkammer viel zu klein, die Hauptschlagader verengt. (Als «Hypoplasie» bezeichnen Mediziner die unvollkommene Ausbildung von Organen und Geweben.) An solchen Schäden sterben Neugeborene gewöhnlich innerhalb von zwei Wochen – es sei denn, es kann rechtzeitig eine Herztransplantation vorgenommen werden. So wurde der kleine Weston in die weltberühmte Universitätsklinik von Loma Linda, Kalifornien, eingeliefert, das amerikanische Mekka der Herzchirurgie. Dort wartete er auf ein Spenderherz.

Währenddessen ereignete sich ein «medizinisches Wunder, für das uns jegliche Erklärung fehlt», wie Dr. Steven Gundry, ein in Fachkreisen hochgeachteter Kinderkardiologe, Mitte Oktober 1990 der Presse mitteilte: Die linke Herzkammer des Säuglings sei ganz plötzlich aus eigener Kraft nachgewachsen, sein Herz habe sich gleichsam «selbst repariert». «Einen solchen Fall», räumte Gundry ein, «haben wir noch niemals erlebt».

Hätten Angehörige Westons zuvor einen Heiler eingeschaltet, so wäre die wundersame Genesung des Kleinen in der Esoterikszene als schlagender Beweis für die beinahe grenzenlose Macht geistiger Heilkräfte gefeiert worden. Doch offenbar war kein Handaufleger, kein Fernbehandler im Spiel. Hier trat eine vollständige Genesung von allein ein, dank eines plötzlich einsetzenden biologischen Mechanismus zur Selbstreparatur, über den vermutlich jeder menschliche Körper verfügt.

Könnten solche «Spontanremissionen» (von lat. sponte: von selbst, remittere: sich erholen) sämtliche vermeintlichen Wundertaten erklären, die sich Geistheiler zurechnen? Doch in den Praxen zumindest einiger weniger, herausragender Heilerpersönlichkeiten kommen schlagartig einsetzende Heilungen selbst von fortgeschrittenen chronischen Leiden derart häufig vor, dass die Unterstellung, sie seien allesamt «spontan» erfolgt, für die kritische Vernunft zur argen Zumutung wird – umso mehr, je kürzer der zeitliche Abstand zwischen einer Behandlung und dem Einsetzen von Heilungsprozessen ist. Oft beginnt die Genesung am selben Tag, an dem ein Heiler sie erstmals in Gang zu setzen versucht; jahrelange Beschwerden lassen manchmal binnen Minuten nach.

«Spontanremissionen» in Erwägung zu ziehen, macht in zwei Fällen Sinn: bei akuten Problemen, von denen Mediziner wissen, innerhalb welcher Zeitspannen sie gewöhnlich sponte, sozusagen «von alleine» heilen, wie z.B. bei gewissen Infekten, bei Wunden und Brüchen; sowie bei all jenen chronischen Leiden, die zyklischen Aufs und Abs («Spontanschwankungen») unterliegen, etwa bei Heuschnupfen und anderen Allergien, bei Angina pectoris, Migräne und anderen Schmerzzuständen, bei Multipler Sklerose. Wer am sechsten Tag seiner Erkältung einen Geistheiler engagiert, kann mit erheblicher Wahrscheinlichkeit damit rechnen, über Nacht weitgehend symptomfrei zu werden – weniger aufgrund irgendwelcher kosmischer Energien als dank seines eigenen intakten Immunsystems. Doch gerade bei chronischen Erkrankungen sprengen Remissionen, wie sie auf Geistiges Heilen mitunter folgen, durch ihr Tempo, ihr Ausmass, ihr Timing den Rahmen bekannter Krankheitsverläufe. Wer selbst dann noch trotzig darauf beharrt, das Symptom könnte auch dann verschwunden sein, wenn keine Geistheilung stattgefunden hätte, betreibt bodenlose Konjunktivakrobatik, nichts weiter.
Davon abgesehen erklärt der Begriff «Spontanremission» überhaupt nichts; er beschreibt lediglich etwas – und zwar nicht in erster Linie ein besonderes Ereignis, in das ein Patient verwickelt ist, sondern die Unfähigkeit des Beurteilers zu begreifen, was zu diesem Ereignis führte. «Spontan» bedeutet in diesem Zusammenhang: ohne Ursachen, die Schulmediziner bisher verstehen. Es bedeutet nicht, dass keine Ursachen vorliegen; denn es gibt nichts Unbewirktes. Könnte zu diesen Ursachen nicht die Heilintention des Fernbehandlers zählen, die sich auf vorerst unergründete Weise verwirklicht?

Wenn Geistiges Heilen oftmals als zumindest mitverantwortlich dafür gelten darf, dass Selbstheilungsprozesse einsetzen: Wie gelingt ihm das? Die meisten Mediziner halten eine rein psychologische Erklärung für ausreichend. Was in Heilerpraxen geschieht, kann bei den Behandelten demnach Glaube, Hoffnung und Zuversicht stärken. Dass sich positive Überzeugungen, Einstellungen und Vorstellungsbilder, Stimmungslagen und Emotionen günstig auf Krankheitsverläufe auswirken, ist ein klinisch hinlänglich gesichertes Phänomen; und der junge Forschungszweig der Psychoneuroimmunologie verspricht dafür Erklärungsmodelle innerhalb eines herkömmlichen naturwissenschaftlichen Rahmens: Mit jedem psychischen Zustand gehen bestimmte Vorgänge im Gehirn einher. Von dort gehen neuronale Impulse aus, die das Immunsystem aktivieren und Selbstregulationsvorgänge in Gang bringen können.

Für ein solches Verständnis spricht, dass bei Geistigem Heilen tatsächlich fast immer auch eine Form von intuitiver Psychotherapie stattfindet, mit deutlichen Anleihen bei etablierten Ansätzen. Wenn «geistig» geheilt wird, spielen zumeist mehrere dieser Elemente mit, in unterschiedlicher Gewichtung und Kombination: unter anderem Entspannung, Suggestionen, Visualisierungen, Empathie, Motivation, Sinnstiftung. Dass all dies Genesung fördern kann, darf durch umfangreiche Einzelfalldokumentationen, teilweise bereits durch klinische Studien als hinlänglich gesichert gelten.

Aber reicht eine rein psychologische Erklärung hin? Selbstheilungsprozesse kommen mitunter auch dann in Gang, wenn Behandelte gar nicht wissen, dass sich ein Heiler um sie kümmert – so geschehen in klinischen Doppelblindstudien mit HIV-Infizierten, Herzkranken und ungewollt kinderlosen Frauen. Dasselbe Phänomen ist im Laborversuch bei Tieren beobachtet worden, denen wir schwerlich zutrauen würden, placebowirksame Überzeugungen zu hegen, z.B. bei Ratten und Mäusen.
Das spricht dafür, auch physikalische Erklärungen zu erwägen: Womöglich bringen Geistheiler ein naturwissenschaftlich noch unergründetes Etwas – in der Szene «Energie», «Lebenskraft», «Prana», «Qi», «Licht» genannt – ins Spiel, das geeignet ist, Selbstheilung anzuregen. Wenige Heiler meinen, dieses Etwas gehe von ihnen selbst aus; die meisten sehen sich als «Kanal», der es von ausserhalb aufnimmt und weiterleitet. Manche glauben, damit direkt auf bestimmte Körperbereiche zu «zielen»; die Mehrheit meint, die Wirkung erfolge indirekt, indem es ein zweites, «energetisches» System verändere, was sich dann auf der materiellen Ebene, im Körper, günstig auswirke.

Selbstheilungen bloss auf Faktoren zurückzuführen, die der Heiler in die therapeutische Beziehung einbringt, greift aber zu kurz. Bei ein und derselben Diagnose hilft ein Heiler manchmal, wohingegen er ein andermal nichts ausrichtet. Das könnte daher rühren, dass seine Heilfähigkeit Schwankungen unterliegt – aber auch damit zusammenhängen, dass Behandelte in unterschiedlichem Masse für eine Heilung prädisponiert sind. Als Faktoren,
mit denen ein Patient Heilung erschwert oder verhindert, werden von Heilern häufig genannt: übergrosse Skepsis; mangelnde Motivation; die Unfähigkeit, sich zu entspannen, los- und sich einzulassen; unbewältigte Konflikte, etwa mangelnde Bereitschaft zur Vergebung; eine «karmische» Altlast aus früheren Leben; spirituelle Unreife. Klienten derartige Defizite zu unterstellen, mutet manchmal allerdings als Schutzbehauptung an: Sie erspart dem Heiler, die eigene Befähigung zu hinterfragen. Die Binsenwahrheit, dass es letztlich der Patient ist, der sich selber heilt, ändert nichts daran, dass in Gegenwart mancher Heiler Selbstheilungsprozesse deutlich häufiger, rascher, nachhaltiger und bei schwererwiegenden Diagnosen in Gang kommen als bei anderen. Diese Unterschiede hängen zweifellos auch mit Fähigkeiten zusammen, über die Heiler in recht unterschiedlichem Masse verfügen.

Bedarf es zu «geistiger Selbstheilung» überhaupt eines anderen Heilers? Könnten Patienten nicht zu Heilern in eigener Sache werden – indem sie sich bestimmte Techniken aneignen? Manche Geistheiltraditionen, allen voran Reiki, stellen eben dies in Aussicht. Andererseits fehlen vorläufig Hinweise, dass die Erkrankungsquote bei Reiki-Meistern deutlich niedriger liegt als bei Vertretern anderer Heilertraditionen oder beliebiger sonstiger sozialer Gruppen mit ähnlich ausgeprägtem Gesundheitsbewusstsein. Manche der geachtetsten Heiler hat ihr abertausendfach praxisbewährtes Wissen darüber, wie man in Schwerkranken Selbstheilungsprozesse anregt, nicht davor bewahren können, sich selber einige der gefürchtetsten Krankheiten zuzuziehen – und qualvoll daran zu sterben. Geistheiltechniken, die im Einsatz bei Anderen funktionieren, eignen sich demnach nicht ohne weiteres zur Selbstanwendung – aus Gründen, die der Aufklärung harren.

Ebensowenig zu erwarten ist, dass sich irgendeine Form von Geistigem Heilen bei der Selbstanwendung allen anderen als überlegen erweisen wird, unabhängig von der jeweiligen Diagnose, dem jeweiligen Patienten, den jeweiligen Umständen. Und vorausssichtlich lässt sich jede optimieren, indem sie je nach Einzelfall durch andere Techniken ergänzt wird. Die traditionelle chinesische Medizin beispielsweise bietet vielerlei bewährte Methoden, die zur Anregung von Selbstheilungsprozessen beitragen können: von Qi Gong, einer Kombination von sanfter Gymnastik, Atemübungen und meditativer Konzentration, über Akupressur, die manuelle Stimulation und Massage bestimmter Reflexpunkte, bis hin zur Ernährungsumstellung.

Welche Methoden wie kombiniert in Frage kommen, unter welchen Voraussetzungen – das eröffnet künftiger Forschung ein riesiges Feld, das bei den diesjährigen «Psi-Tagen» zumindest ein paar Schritte weit erkundet werden wird. Und vielleicht erlebt Weston Kilpatrick noch den Tag, an dem ihm endlich irgendjemand erklären kann, was es war, das ihm einst in Loma Linda das Leben rettete.
(HW)

 

  Basler Psi-Tage
 Organisation

 Idee, Tradition, Ziele
 Psi-Tage Team
 Patronatsgesellschaften
 Sponsoren
 Medienpartner

 Psi-Tage Rückblick
 Besucherimpressionen
 Pressestimmen
 Bildergalerie
 Psi-Tage Rückblick
 Sommer Psi-Tage
 Impressum
Onlineshop
Linksammlung
Lesetipps