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Interviews

„Ein Kongress, kein Zirkus“

Der Mitbegründer und Präsident der „Basler Psi-Tage“,
Professor Dipl.-Ing. Alex Schneider, über Anliegen und Ziele
der traditionsreichen Grossveranstaltung und ihrer „Weltkongresse für Geistiges Heilen“

Welche Öffentlichkeit wollen Sie erreichen? Kritiker bemängeln, die „Basler Psi-Tage“ würden einmal jährlich eine andächtige Gemeinde gläubiger Esoteriker versammeln, denen eh schon alles klar sei; zweifelnde Stimmen könnten die spirituelle Eintracht da nur stören ...

Prof. Schneider: Die „Psi-Tage“ sollen Menschen ansprechen, die sich für „Grenzfragen“ interessieren, sich solide und umfassend orientieren möchten. Viele Kongressbesucher sind sicherlich „Gläubige“, zugegeben. Die meisten aber nehmen die gebotenen Informationen abwartend auf. Sie sind kritisch genug, sich erst durch fundierte Tatsachen überzeugen zu lassen.

Geistheilung boomt zwar - aber im wesentlichen doch nur im Kreis von Schwerkranken, die bereitwilliger denn je nach jedem Strohhalm greifen. Die breite Öffentlichkeit hingegen begegnet ihr nach wie vor mit enormem Misstrauen; Presse, Wissenschaft und Schulmedizin strafen sie grösstenteils mit Verachtung - oder schweigen sie einfach tot. Was können vier „Psi-Tage“ dazu beitragen, ihre Vorbehalte abzubauen?

Prof. Schneider: Wer beurteilen will, ob und inwieweit Geistheilung wirksam ist, muss ihre Ziele und Möglichkeiten gründlich kennen. Die diesjährigen „Psi-Tage“ sind ein Schritt in diese Richtung. Das wird Vorbehalte abbauen. Immerhin steht Geistiges Heilen inzwischen in einem besseren Ruf als noch vor zehn Jahren. Dazu trägt nicht zuletzt die Presse bei, die heute nicht mehr bloss die Scharlatane anprangert, sondern auch die Fähigen publik macht.

In Basel treten über hundert „Wunderheiler“ auf, demonstrieren ihre Arbeitsweise, stellen sich Tests und Experimenten. Befürchten Sie nicht, dass dabei „Wunder“ ausbleiben - zumal unter dem Erwartungsdruck des Publikums, den argwöhnischen Blicken anwesender Ärzte, Wissenschaftler und Journalisten, der unvermeidbaren Kongresshektik? Riskieren Sie nicht eine Blamage?

Prof. Schneider: Auch in seiner Alltagsarbeit produziert ein guter Heiler ja nicht auf Bestellung „Wunder“ am Fliessband. Natürlich müssen wir und das Publikum damit rechnen, dass von den Experimenten vor und während des Kongresses nur ein kleiner Teil erfolgreich verlaufen wird. Was wäre daran blamabel? Ein einziger medizinisch abgesicherter Erfolgsfall würde für einen Existenzbeweis ja schon genügen. Ausserdem geht es uns in erster Linie darum, Methoden zu zeigen, nicht aber sensationelle Anwendungen zu garantieren. Wer zu uns kommt, besucht schliesslich einen Kongress - und keinen Zirkus.

Umfragen zufolge würden sich zwei von drei erwachsenen Westeuropäern einem sogenannten „Wunderheiler“ anvertrauen, falls sie aus schulmedizinischer Sicht „unheilbar“ krank sind. Was werden solche Menschen von Ihrem Kongress lernen können?

Prof. Schneider: Wer von ihnen die „Psi-Tage“ besucht, hat hier beispielsweise Gelegenheit, für sich, Angehörige und Bekannte Wege zur individuellen Geistheilung zu erkunden: etwa unter vier Augen in unserem „Forum“, im persönlichen Gespräch mit einigen der weltweit fähigsten Heiler.
Bis sich hierzulande jedermann ebenso problemlos von einem Geistheiler wie von einem Arzt betreuen lassen kann, liegt allerdings noch ein weiter Weg vor uns. Zuvor muss noch viel Spreu vom Weizen getrennt werden. Und noch fehlen die nötigen Infrastrukturen für Geistiges Heilen.

Die „Psi-Tage“ stellen unter anderem einige reichlich exotische Behandlungsformen vor. Können etwa spiritistische Therapien, auch wenn sie im brasilianischen Urwald oder philippinischen Slumhütten wirken, für einen westlichen Menschen überhaupt annehmbar sein?

Prof. Schneider: Immerhin führen sie ihm eindringlich vor Augen, dass ihm weitere, ungeahnte Wege offenstehen, gesund zu werden. Sie sollten ihm Anstösse geben, nach neuen medizinischen Möglichkeiten zu suchen - im Rahmen unserer Kultur.

Was legen Sie Ärzten ans Herz, damit aus dem Gegeneinander von Schulmedizin und Geistheilung ein Miteinander werden kann?

Prof. Schneider: Vor allem dies: Falls ein Arzt mit Geistheilern zusammenzuarbeiten versucht, darf er nicht sofort aufgeben, wenn er feststellt, dass sie nicht in naturwissenschaftlichen Kategorien denken und handeln, oder wenn sich bei den ersten Kontakten nicht schon umwerfende Erfolge einstellen.

Wenn Sie morgen erfahren würden, dass Sie Krebs hätten - wem würden Sie sich anvertrauen?

Prof. Schneider: Mir läge an bester ärztlicher Kontrolle, und notfalls liesse ich mich auf gewisse konventionelle Therapien ein. Letztlich ginge es mir aber um intensivste Heilung auf allen Ebenen. Und dazu würde ich auf jeden Fall Heiler hinzuziehen.
(hw)

Keine “Wunder” auf Bestellung
Ein Interview mit Programmgestalter Dr. Harald Wiesendanger
anlässlich der Basler „Weltkongresse für Geistiges Heilen“

Was können Patienten von den Basler “Weltkongressen für Geistiges Heilen” erwarten, die seit 1992 alle zwei bis drei Jahre stattfinden? Was hat diese Veranstaltung Wissenschaft-lern, Ärzten und anderen therapeutisch Tätigen zu bieten? Inwieweit hält die Heilkunst der Dritten Welt Lektionen für westliche Schulmediziner bereit? Hat geistiges Heilen Zukunft? Unter welchen Voraussetzungen? Ist es mehr als ein Placebo - aber auch mehr als ein rätselhafter Energietransfer?

Zum sechsten Mal bieten die Basler “Psi-Tage” den Rahmen für einen “Weltkongress für Geistiges Heilen”. Und auch diesmal versprechen Sie “unmittelbare Begegnungen mit über hundert herausragenden Heilern aus aller Welt”. Wecken Sie damit bei Patienten nicht Erwartungen, die nur enttäuscht werden können?

Dr. Wiesendanger: Wir versprechen nichts, schon gar keine “Wunder” auf Bestellung binnen vier Kongresstagen. Allerdings stellen wir Phänomene vor, die darauf hindeuten, dass mit Etikettierungen wie “behandlungsresistent”, “austherapiert” oder gar “unheilbar” gar nicht vorsichtig genug umgegangen werden kann.

Also wedeln Sie doch mit Strohhalmen - für die Aussortierten des herkömmlichen Medizinbetriebs, die scharenweise nach Basel pilgern werden, um danach zu greifen?

Dr. Wiesendanger: Nach über zwanzig Jahren gelten die “Psi-Tage” immerhin als Europas bedeutendster Publikumskongress für Grenzfragen der Wissenschaft. Diesen Ruf hätten sie sich gewiss nicht erworben, wenn sie alljährlich ein esoterisches Werbespektakel auf rosa Wölkchen böten. Mit Geistigem Heilen gehen wir nicht anders um als mit der Anderen Welt, mit Reinkarnation, dem Leben nach dem Tod und anderen umstrittenen Kongressthemen früherer Jahre: in aufgeschlossener Distanz.

Wir präsentieren sie als aussergewöhnliche, noch weitgehend unverstandene und insoweit “paranormale” Erscheinungen, denen sich die scientific community ernsthaft zuwenden sollte, statt sie stillschweigend übergehen oder pauschal abqualifizieren. Patienten wollen wir einen Überblick über die verwirrend vielfältigen “geistigen” Therapieangebote verschaffen, auf ihre drängendsten Fragen eingehen, ihnen handfeste Tipps, aber auch Warnungen mitgeben. Möglichkeiten und Grenzen, Chancen und Risiken wollen wir dabei sorgfältig gegeneinander abwägen. Viele verbreiteten Ängste und Vorurteile sind unbegründet, ebenso allerdings auch überzogene Hoffnungen.


Kann ein Bakterium auf Placebos hereinfallen?

Was halten Sie Skeptikern entgegen, die hinter den angeblichen Effekten von Geistigem Heilen lediglich Placebo-Reaktionen und andere psychische Mechanismen am Werk sehen?

Dr. Wiesendanger: Natürlich spielen Placebo-Effekte fast immer mit, wie übrigens auch bei jeder ärztlichen Massnahme, jedem verabreichten Medikament. Aber selbst wenn Geistheiler nichts weiter wären als wandelnde Placebos, müssten die erzielten Wirkungen doch jeden unvoreingenommenen Medizinforscher, jeden nutzenorientierten Arzt eher neugierig machen, statt dogmatische Abwehrreflexe auszulösen. Denn sie lehren, welch enormes Selbstheilungspotential in glaubensbereiten, motivierten Kranken steckt, selbst in vermeintlich “austherapierten” Fällen – und mit welch vergleichsweise einfachen Mitteln es geweckt werden kann.

Sie meinen aber, dass mehr dahintersteckt?

Dr. Wiesendanger: Geistheiler setzen manchmal selbst dann unerwartete Genesungen in Gang, wenn ein Patient gar nicht weiss, dass er behandelt wird. Zum Beispiel bei verdeckten Fernheilungen, bei Bewusstlosen und Kleinkindern, sogar im Doppelblindversuch. In Labortests haben Heiler wiederholt Tiere und Pflanzen, Pilze und Bakterien, isolierte Zellen und Zellbestandteile, ja sogar anorganisches Material messbar beeinflusst. Wollen wir einer Alge, einem Kressesamen, einem Kolibakterium, einem Enzym im Reagenzglas ernsthaft die Neigung unterstellen, auf Placebos hereinzufallen?

Haben Sie eine Erklärung für solche Effekte?

Dr. Wiesendanger: Fragen Sie mich in zehn, zwanzig Jahren nochmals danach. Von einer Theorie Geistigen Heilens, welche die ganze Bandbreite an beobachteten Phänomenen einigermassen befriedigend erklärt, sind wir vorerst noch weit entfernt. Allerdings häufen sich, ausserhalb des akademischen mainstream, vielversprechende Erklärungsansätze und Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass wir uns von gängigen Vorstellungen verabschieden müssen. Gerade in der Esoterikszene herrschen nach wie vor die Begriffe “Kraft”, “Strom” und “Schwingung” vor. Dagegen zeichnet sich eine neue Biophysik ab, in der Geistheilung eher in Kategorien wie “Information”, “Potentialfeld” und „akausale Korrelation“ verstanden wird. Jüngste Entwicklungen stellen wir bei den “Psi-Tagen” vor.


Weitaus mehr als Kraftmeierei im Unsichtbaren

Wirkt Geistiges Heilen also letztlich aufgrund physikalischer Phänomene?

Dr. Wiesendanger: Es gibt nichts “Übernatürliches” und “Unphysikalisches”, Geist und Materie sind Aspekte der einen Welt. Allerdings wäre es fatal, die Bewertung Geistigen Heilens bloss den Physikern zu überlassen – oder den Liebesakt den Physiologen und Biochemikern. Es würde dazu führen, die Rolle von “Potentialfeldern”, “Biophotonenemissionen”, “Skalarwellen” und anderen Faktoren überzubetonen – und damit das Augenmerk von Hilfesuchenden, aber auch von Heilern selbst in die falsche Richtung lenken.

Schon jetzt beginnen manche damit, Institutsgutachten über entsprechende Messungen an ihnen geradezu wie Trophäen zu sammeln, wie andere Zeitgenossen dubiose Doktorentitel von Postfach-Unis irgendwelcher Bananenrepubliken: “Ich produzierte das stärkste Magnetfeld”, “Meine Hände strahlten dreimal mehr Biophotonen ab als andere”, “Ich habe die schönste Hemisphärensynchronisation hingekriegt” undsoweiter.

Das französische Chanson hatte seinen “Monsieur 100.000 Volt”, der Heilerbewegung hierzulande ist immerhin bereits ein “Monsieur 190 Volt” entstiegen. Das lässt ahnen, was auf uns zukommen kann, und davor graut mir.

Aber solche Messungen könnten doch endlich objektive Massstäbe schaffen, an denen sich Heilfähigkeiten bewerten lassen, unabhängig vom Gutdünken der Anwender und den Eindrücken der Behandelten.

Dr. Wiesendanger: Es ist ja nicht damit getan, Patienten irgendwelche “Heilströme” zu vermitteln, die “Informationsstruktur” ihres “Biofelds” zu ändern oder sonstige Kraftmeiereien im Unsichtbaren zu bewerkstelligen. Solche eher technischen Manipulationen könnte man eines Tages vielleicht sogar künstlich reproduzieren - und dann womöglich auf die Idee kommen, Patienten mit entsprechenden Apparaturen alleine zu lassen, weil diese angeblich leisten, was die “Essenz” geistigen Heilens ausmacht.

Was spräche eigentlich dagegen?

Dr. Wiesendanger: Auf diese Weise würde geistiges Heilen am Ende zu einem Kurieren von Symptomen mittels innovativer Technik pervertiert – und damit zu einer Karikatur eben jener seelenlosen Apparatemedizin, von der es sich bislang abhebt. Geistheilungen, zumindest solche mit Langzeitwirkung, vollziehen sich in innigen sozialen Beziehungen mit einer besonderen Psychodynamik, die von den suggestiven und anderen kommunikativen Fähigkeiten des Heilers, seiner Aufmerksamkeit und Geduld, Weisheit und Zuwendung ebenso mitbestimmt wird wie von der Offenheit, Kooperation und Glaubensbereitschaft des Patienten.

In jedem guten Heiler steckt immer auch ein fähiger intuitiver Psychotherapeut. Geistiges Heilen ist keine paranormale “Strahlentherapie”, sondern eine Form ganzheitlichen Umgangs mit Personen, die physisch und psychisch aus dem Gleichgewicht geraten sind. Wer nur die physikalischen Aspekte beachtet, übersieht leicht, was Geistheilung wesentlich ausmacht: Liebe, persönliches Wachstum und innere Transformation.


Lektionen aus “primitiven” Heilweisen

Bei jedem bisherigen “Weltkongress” ist ausgiebig betont worden, wieviel unsere Ärzte von fremden Kulturen lernen können. Dazu lassen Sie Heiler aus Südamerika, Asien, Afrika einfliegen. Werden anderswo denn nicht eher die Lektionen der westlichen Medizin benötigt?

Dr. Wiesendanger: Lernen können beide Seiten. In der Notfallmedizin, der Chirurgie, der Bekämpfung von Infektionen, hormonellen Störungen, Erbkrankheiten und der Behandlung von bestimmten psychiatrischen Fällen etwa liegen die unbestreitbaren Stärken der westlichen Schulmedizin, von denen man nur hoffen kann, dass sie baldmöglichst auch das entlegenste Urwalddorf auf dem Globus erreichen.

In anderen Hinsichten aber können unserem Medizinbetrieb vermeintlich “primitive” Vorbilder keineswegs schaden. Manche Dorfgemeinschaft in der Dritten Welt ist weiter, was die Behandlung von Krankheiten innerhalb des psychosozialen Kontexts betrifft, in dem sie entstanden sind; bei der Öffnung für die spirituelle Dimension; bei einem ganzheitlichen Verständnis von Krankheit und Gesundheit; beim Streben nach Gleichgewicht und Harmonie, im Inneren wie mit der Aussenwelt.

Im Boom, den der Schamanismus neuerdings bei uns erlebt, wird der heilkundige “Wilde” geradezu romantisch verklärt. Können Sie die Faszination nachvollziehen, die solche reichlich exotischen Hilfsangebote auf westliche Patienten ausüben?

Dr. Wiesendanger: Ein Stück weit ja. Was Medizinmänner in ihren Ursprungskulturen therapeutisch zustandebringen, hat Ethnologen, Anthropologen und fernreisende Mediziner immer wieder beeindruckt und zu überzeugenden Dokumentationen veranlasst. Auf einem anderen Blatt steht freilich, ob die bleichgesichtigen Grossstadt schamanen, die hierzulande nach eingekaufter Instant-“Initiation” Kranken Hoffnung machen, ihren bewunderten Vorbildern auch nur annähernd das Wasser reichen können.

Den kulturellen Wurzeln ihrer vorgeblichen Fähigkeiten sind die meisten kaum weniger entfremdet als karnevalistische Winnetous der Welt der Apachen. Was Patienten fasziniert, ist zumeist die Fassade: der wilde Trommelschlag, der bunte Mummenschanz, der unheimliche Fetisch, ekstatischer Tanz und Gesang. Dieses sinnenfrohe Drumherum mag bei einem bestimmten Patiententyp segensreiche Placebo-Reaktionen fördern, sollte aber kein Anlass sein, die weniger spektakulären Heilweisen geringzuschätzen, die in unserem Kulturkreis zuhause sind: etwa das Handauflegen, Gebetsheilen und Besprechen.


Was nützt, hat Zukunft

Im Mittelpunkt des dritten Kongresstags steht die Einbeziehung von Heilern ins Gesndheitswesen. Welche Zukunft geben Sie denn Geistigem Heilen?

Dr. Wiesendanger: Sie ist offen. Ich bin kein Prophet. Wie das Vorbild von mehreren hundert Kliniken und Arztpraxen in Grossbritannien lehrt, in denen Heiler vor allem bei der Betreuung chronischer Langzeitpatienten höchst effizient mitwirken, könnte geistiges Heilen ohne weiteres schulmedizinische Massnahmen jeglicher Art sinnvoll ergänzen. Sofern über Veränderungen im Gesundheitswesen allein erwiesener Nutzen bei minimalen Kosten und Risiken entscheiden würde, wäre es auch bei uns längst soweit.

Lässt sich der Nutzen quantifizieren?

Dr. Wiesendanger: Die zahlreichen Umfragen – ein rundes Dutzend seit den fünfziger Jahren allein in der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden - unter zusammengerechnet über 7000 Klienten von Heilern sprechen für sich. Demnach erklären zwei Drittel, ihre Symptome hätten deutlich nachgelassen, nachdem sie zum Heiler gingen; knapp jeder Zehnte erlebte sogar, dass seine Beschwerden seither vollständig verschwanden.

Darüber hinaus versichern 95 Prozent, ihr Allgemeinbefinden habe sich wesentlich gebessert. Sind das nicht Zahlen, die jeder schulmedizinischen Therapieform alle Ehre machen würden? Dabei ist sicherlich noch mancher weitere persönliche Zugewinn durch das demoskopische Raster gefallen. Nicht alles, was zählt, lässt sich zählen.

Kritiker tun solche Erfolgsbilanzen damit ab, dass sie bei minder schweren, rein “funktionalen”, suggestiv leicht beeinflussbaren Leiden mit starken psychischen Anteilen erzielt werden.

Dr. Wiesendanger: Die Umfragen belegen das Gegenteil. Geistheiler bekommen es überwiegend mit schwersten “therapieresistenten” Fällen zu tun, überwiegend organischer Art. Rund sieben Jahre hat sich der durchschnittliche Patient mit seinem Leiden herumgequält und ein halbes Dutzend Ärzte konsultiert, ehe er den Mut fasst, einen Heiler aufzusuchen. Drei Viertel schleppten ihre Beschwerden schon mindestens ein Jahr mit sich herum, jeder Dritte über fünf Jahre, jeder Fünfte gar über zehn Jahre. Um so erstaunlicher sind die demoskopisch ermittelten Erfahrungen.


Wie einst Kardinal Bellarmin vor Galileis Fernrohr

Wird sich die Schulmedizin dafür öffnen?

Dr. Wiesendanger: “Die” Schulmedizin gibt es nicht, ebensowenig wie “die” Esoterik. Den erbittertsten Widerstand leisten einige hundert Betonköpfe an den Spitzen von medizinischen Fakultäten, ärztlichen Standesorganisationen und Gesundheitsbehörden, die um die schon jetzt vorliegenden Forschungsergebnisse einen ebenso weiten Bogen machen wie einst Kardinal Bellarmin um Galileis Fernrohr. Dagegen ist bei einem Grossteil der niedergelassenen Ärzte eine ezunehmende Aufgeschlossenheit festzustellen.

Aus Umfragen wissen wir, dass drei Viertel von ihnen mindestens ein therapeutisches Verfahren einsetzen, das als “wissenschaftlich nicht anerkannt” gilt, aber trotzdem aus Erfahrung hilft, wie etwa die Homöopathie. Denn in der ärztlichen Praxis, in der täglichen Begegnung mit Hilfesuchenden, steht das Wohl des Patienten im Vordergrund, und diesem nützen Geistiges Heilen und andere Aussenseitermethoden zweifellos.

Ich kenne viele Ärzte, die bei hartnäckigen eigenen gesundheitlichen Problemen regelmässig Heiler aufsuchen; die Patienten, bei denen sie selbst nicht weiterkommen, zu Heilern schicken, ebenso wie Angehörige und Bekannte; die Heiler mitarbeiten lassen; die sich in geistigem Heilen ausbilden lassen und es dann selbst anwenden, ohne darüber viel Aufhebens zu machen. Mehrere solche Ärzte werden zum Basler “Weltkongress” kommen und berichten.


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